Aber auch die Kultur ist in Charlottenburg einzigartig. Das von Sophie Charlotte von Hannover, der Ehefrau des ersten Königs von Preußen, erbaute kleine Schloss Lützenburg wurde immer weiter ausgebaut und nach ihrem Tod nach ihr benannt. Ihr Sohn Friedrich Wilhelm I., genannt der Soldatenkönig, und dessen Sohn Friedrich II., auch Friedrich der Große oder „Oller Fritz“ genannt, verbrachten viel Zeit in diesem Schloß. Letzterer errichtete später in Potsdam sein Schloss Sanssouci und das Neue Palais.

Gegenüber dem Schloss Charlottenburg wurden in den 1850er Jahren zwei gleiche Bauten mit weithin sichtbarem Monopteros als Offizierskasernen der Gardes du Corps von dem Architekten Stüler errichtet. Heute sind dort das Museum Berggruen und die Sammlung Scharf-Gerstenberg untergebracht.

Die großartige Welt der Oper ist nicht weit. In der Bismarckstraße befindet sich das Haus, das die „Deutsche Oper“ in sich birgt. Der Neubau wurde 1961 eingeweiht und gehörte insbesondere zu Zeiten des Kalten Krieges neben der Met in New York und der Scala in Mailand zu den besten Opernhäusern der Welt.

Der Jazzliebhaber kommt in unmittelbarer Umgebung auf seine Kosten. An der Ecke Pestalozzi und Bleibtreu liegt das A-Trane (die Namensgebung geht auf den berühmten John Coltrane und den Duke-Ellington-Klassiker „Take the A-Train“ zurück).

Ein ganz besonderes Gebäude steht im Innenhof nur wenige Hausnummern in westlicher Richtung von unserem Projekt. Die über hundert Jahre alte Synagoge Pestalozzistraße ist weltweit einzigartig wegen des Ritus, der vollständig aus Kompositionen des Synagogalkomponisten Louis Lewandowski besteht. Sie wurde 2014 aufwendig saniert und ist eins von zahlreichen Symbolen des jüdischen Lebens in dieser Stadt.